Linke Opposition in der Sowjetunion

Mitglieder der Linken Opposition 1927, darunter Leo Trotzki (vordere Reihe, Mitte), Jewgeni Preobraschenski (vordere Reihe, ganz rechts) und Jakob Drobnis (hintere Reihe, zweiter von links)

Der Begriff Linke Opposition bezeichnet diejenigen Gruppierungen innerhalb der KPdSU (B), die in den 1920er Jahren im linksideologischen Gegensatz zu Josef Stalins Doktrin und dem damit verbundenen Aufstieg der Bürokratie im sowjetischen Partei- und Staatsapparat standen. Im Unterschied dazu existierten Gruppierungen um Nikolai Bucharin, Alexei Rykow und Michail Tomski, die von Stalin als „Rechtsabweichler“ (Rechte Opposition) bezeichnet wurden. Zur sogenannten Linken Opposition zählten zunächst vor allem die Anhänger des Gründers und Oberbefehlshabers der Roten Armee, Leo Trotzki (Trotzkisten). Im April 1926[1] vereinigten sie sich mit den Anhängern des Vorsitzenden der Kommunistischen Internationale, Grigori Sinowjew, und des Vorsitzenden des Politbüros, Lew Kamenew, unter dem Namen Vereinigte Opposition. Später wurde noch Timofei Sapronows radikale Gruppe der „Demokratischen Zentralisten“ dazugezählt. Nachdem die Vereinigte Opposition Ende 1927 organisatorisch weitgehend zerschlagen wurde, ging der sozialistisch motivierte Widerstand gegen das Stalin-Regime in der Folgezeit meist von konspirativ arbeitenden Gruppierungen im Untergrund und von den sibirischen Verbannungsorten der Oppositionellen aus, wo sie sich in den Lagern des Gulag organisierten. Bis auf wenige Ausnahmen wurden sämtliche Anhänger der marxistisch ausgerichteten antistalinistischen Opposition im Zuge des Großen Terrors 1936–1938 ermordet.

  1. Peter Taaffe: Die Internationale - Geschichte des Komitees für eine Arbeiterinternationale, Broschüre der SAV, Februar 2000, S. 35.

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